Die Stromversorgung in Suhl ist auch in den kommenden 20 Jahren gesichert. Die Stadt hat den Konzessionsvertrag mit der Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis GmbH verlängert.
Nur knapp 15 Minuten pro Jahr muss jeder Suhler ohne Strom auskommen. Etwa dann, wenn ein technischer Defekt einen Fehler in einer der mehr als 300 Trafostation auslöst. "Mit dieser Störungshäufigkeit liegen wir weit unter dem Bundesdurchschnitt", betont Ralf Belgardt, Geschäftsführer der Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis Netz GmbH. Auch in den kommenden 20 Jahren werden die Stadtwerke - dessen 100prozentige Tochter die SWSZ Netz ist - für eine zuverlässige Stromzufuhr in der Stadt und seinen Ortsteilen, ausgenommen Gehlberg und Schmiedefeld, sorgen. Am Dienstag haben Oberbürgermeister André Knapp und Ralf Belgardt den Konzessionsvertrag unterzeichnet.
Dem vorausgegangen war eine Neuausschreibung, weil der bisherige Vertrag zwischen Stadt und Stadtwerken im September nach 28 Jahren ausläuft. Dass ein anderer Bewerber Interesse an dem Suhler Stromnetz hat, hält Ralf Belgardt für möglich, aber unwahrscheinlich. Denn ein neuer Netzbetreiber müsse den Stadtwerken die gesamten Anlagen abkaufen. Investition in Millionenhöhe wären dafür nötig, erläutert der Geschäftsführer. "Wir haben das 1994 gemacht, als die Ortsteile Wichtshausen., Dietzhausen., Albrechts, Mäbendorf und Vesser nach Suhl kamen", erinnert er sich. Die Stromversorgung in den Orten sicherte damals noch die Eon.
1000 Kilometer Leitung
Investitionen von rund 1,8 Millionen Euro fließen jedes Jahr in das Suhler Stromnetz, das eine Länge von mehr als 1000 Kilometern hat. Hinzu kommen weitere 400 000 Euro für Instandhaltungsarbeiten. Dabei lobt Ralf Belgardt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. So würden Baumaßnahmen stets in Absprache realisiert. Die Sanierung der Prießnitzstraße, der Ausbau der Hohen Feldstraße, die Gehwegsanierung in der Zellaer Straße in Goldlauter-Heidersbach sowie der Radwegebau in Gotha zählten 2020 zu den Gemeinschaftsmaßnahmen, zählt er auf.
Rund 34 500 Haushalte und Gewerbetreibende können so mit der Energie versorgt werden. 450 Photovoltaik-Anlagen speisen den aus der Sonne gewonnenen Strom in das Suhler Netz ein, dazu kommen 40 Heizkraft- sowie Blockheizkraftwerke, informiert Ralf Belgardt.
Strom auf Knopfdruck
Wie schnell der Saft allerdings abgedreht werden kann, zeigt am Dienstag ein Blick in das Umspannwerk im Schwarzwasserweg. Sechs davon gibt es in der Stadt. Nur ein Knopfdruck sei nötig, um in der Ilmenauer Straße, in Teilen von Goldlauter-Heidersbach, dem Kornberg, dem Oberland und in Teilen der Innenstadt den Strom zu kappen. Oberbürgermeister André Knapp darf dennoch drücken - und so die Energie für die Harzgasse, die aufgrund der Bauarbeiten in der Gothaer Straße bisher anderweitig versorgt wurde, wieder einschalten.
Quelle: Freies Wort