1. Synthetisches Verfahren
Der Netzbetreiber verwendet für die Abwicklung des Transportes an Letztverbraucher bis zu einer maximalen stündlichen Ausspeiseleistung von 500 Kilowatt und bis zu einer maximalen jährlichen Entnahme von 1,5 Millionen Kilowattstunden vereinfachte Verfahren (Standardlastprofile).
Nach Überprüfung der Lastprofile gemäß KOV VI erfolgt zum 01.12.2013 die Umstellung der Lastprofile von der Ausprägung 03 auf 04.
Zur Anwendung kommen ab 01.12.2013 folgende Lastprofile der TU München:
Lastprofil | Codierung BDEW 2008 |
Einfamilienhäuser | D14 |
Mehrfamilienhäuser | D24 |
Bäckereien | BA4 |
sonstige betriebliche Dienstleistungen | BD4 |
Beherbergung | BH4 |
Gaststätten | GA4 |
Gartenbau | BG4 |
Handel | HA4 |
haushaltsähnliche Gewerbebetriebe | MF4 |
Bürogebäude und Ähnliche | KO4 |
Metall und Kfz | MK4 |
Papier und Druck | PD4 |
Wäschereien | WA4 |
Die Berechnung erfolgt mit der Formel:
Bei Gewerbelastprofilen erfolgt mit dem Faktor F die Korrektur für die entsprechenden Wochentage:
FMo | FDi | FMi | FDo | FFr | FSa | FSo | |
Wochentagsfaktoren | 1,03 | 1,03 | 1,02 | 1,03 | 1,01 | 0,93 | 0,94 |
Wochentagsfaktoren | |
FMo | 1,03 |
FDi | 1,03 |
FMi | 1,02 |
FDo | 1,03 |
FFr | 1,01 |
FSa | 0,93 |
FSo | 0,94 |
2. Modalitäten Mehr- und Mindermengen
Mehr- und Mindermengen sind zwischen dem Transportkunden und dem Netzbetreiber finanziell auszugleichen.
Die Abrechnung der Mehr- und Mindermengen erfolgt jährlich nach der Ablesung durch den Netzbetreiber auf Basis der tatsächlich gemessenen Ausspeisemenge sowie der nach dem jeweiligen Standardlastprofil normierten Energiemenge.
Für die stündlichen strukturellen Abweichungen zwischen den normierten Mengen nach Standardlastprofil und dem allokierten tatsächlichen Verbrauch wird auf jede entnommene kWh ein Zuschlag in Rechnung gestellt.
3. Einführung der Gasprognosetemperatur zum 1. Februar 2023
Ab dem 1. Februar 2023 kommt im Netzgebiet der Stadtwerke Suhl/ Zella-Mehlis Netz GmbH für SLP-Allokationen die Anwendung der sogenannten Gasprognosetemperatur (GPT) zum Einsatz, die im BDEW-Leitfaden „Abwicklung von Standardlastprofilen Gas“ (Kapitel 3.5.3) als Anlage zur KoV XIII vom 31.03.2022 verankert ist.
Die GPT berücksichtigt die in einem Netzgebiet relevanten meteorologischen Einflussgrößen (Prädikatoren) auf das Verbrauchsverhalten der SLP-Gaskunden. Die GPT wird vom Deutschen Wetterdienst netzbetreiberindividuell berechnet und den Netzbetreibern für die SLP-Allokation zur Verfügung gestellt.