Sicherheit sowohl für die Versorgung der Bürger mit Gas als auch für die Investitionsplanungen regelt der neue Konzessionsvertrag, der am gestrigen Donnerstag unterzeichnet wurde. Der gilt für die nächsten 20 Jahre.
Das kleine Häuschen am Parkplatz in der Gutenbergstraße hat es in sich. Im Inneren befindet sich eine Gasdruckregelanlage, über die der Druck, mit dem das Gas ankommt, herausgenommen wird. Von etwa 2,3 Bar wird es auf zirka 22 Millibar herunter geregelt, sodass es quasi ganz entspannt über das Netz zu den Verbrauchern gelangen kann. Diese Station stammt aus dem Jahr 1962 und ist somit eine der ältesten und zugleich wichtigsten für die Gasversorgung in der Innenstadt Suhls. Und damit ist sie prädestiniert, Schauplatz für zwei Unterschriften zu sein, die am gestrigen Donnerstag unter den Gas-Konzessionsvertrag zwischen der Stadt Suhl und der Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis (SWSZ) Netz GmbH gesetzt wurden.
Der bestehende Konzessionsvertrag, der die Nutzung öffentlicher Verkehrswege in der Stadt und die Verlegung sowie den Betrieb von Anlagen zur Versorgung von Endverbrauchern mit Erdgas regelt, läuft im Oktober dieses Jahres aus. Seit etwa zwei Jahren laufe das Verfahren, um nun einen neuen abschließen zu können, sagt Oberbürgermeister Jens Triebel. Die Ausschreibung dafür ist bundesweit gelaufen. Beworben hatte sich allein die Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis Netz GmbH. Das Tochterunternehmen der Stadtwerke also, das auch in den vergangenen 20 Jahren Vertragspartner der Stadt war.
400 Kilometer Leitungen
Auch wenn über den Konzessionsvertrag einiges Geld quasi als Gebühr für die Nutzung städtischen Bodens in die Stadtkasse fließt - im gesamten Netzgebiet, das auch Zella-Mehlis, Oberhof und Benshausen einschließt kommt jährlich ein Sümmchen in Höhe von etwa 200 000 Euro zusammen -, sind für Jens Triebel andere Aspekte wesentlich wichtiger. "Entscheidend ist die Gewissheit, für die Bürger Versorgungssicherheit zu haben und der SWSZ Netz gibt der Vertrag Planungssicherheit für anstehende Investitionen." Das Unternehmen investiere sowohl im Strom- aus auch im Gasbereich 1,5 Millionen Euro pro Jahr, sagt Ralf Belgardt, Geschäftsführer der SWSZ Netz GmbH. Für die Instandhaltung werden jährlich weitere 700 000 Euro ausgegeben. Um die Kunden sicher beliefern zu können, liegen etwa 400 Kilometer Leitungen im Boden, die das Erdgasnetz in Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Benshausen ausmachen. Alles in allem würden etwa 10 500 Kunden mit Erdgas versorgt, so Belgardt. Der Erdgas-Verbrauch sei mit zirka 400 Millionen Kilowattstunden pro Jahr relativ stabil. Zumeist werde das Gas für Heizungen in Privathaushalten und in der Industrie benötigt. Zum Kochen jedenfalls werde es nur noch selten genutzt, von Küchen in der Gastronomie einmal abgesehen.
Mit der Vertragsunterzeichnung ist gesichert, dass die SWSZ Netz auch weiterhin die Versorgung mit Erdgas übernimmt und das möglichst preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und umweltverträglich. So ist das in dem Papier geregelt, das nun die Unterschriften beider Partner trägt.
Quelle: Freies Wort